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Flensburg

Was sollte man sich in Flensburg anschauen, wenn man 1 Stunde Zeit hat?

Vielleicht machen Sie es wie die meisten Radlerinnen und Radler: Sie reisen nach Flensburg an, übernachten einmal und starten dann mit ihrer Radreise auf dem Ostseeküsten-Radweg. Wenn Sie erst am Spätnachmittag oder Abend ankommen, bleibt Ihnen aber nicht viel Zeit für eine große Stadtbesichtigung. Am nächsten Morgen möchten Sie am liebsten gleich mit der Radtour starten, aber die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wollen Sie sich auch nicht entgehen lassen. Wären Sie bereit, sich 1 Stunde Zeit für die Stadt zu nehmen? Wir zeigen Ihnen, wie Sie in einer Stunde mit dem Fahrrad einen schönen Eindruck von der Stadt an der Förde bekommen.

Start in der Roten Straße
Starten Sie Ihre Stadtbesichtigung per Rad unweit des Flensburger Rathauses am südlichen Ende der „Roten Straße“. In der schmalen Straße reiht sich ein schmucker Kaufmannshof an den anderen. Hier findet man noch schöne Geschäfte und in den idyllischen Hinterhöfen warten nette Cafés und Restaurants auf ihre Gäste. Auf der linken Straßenseite liegt das „Wein und Rumhaus Braasch“, eines der wenigen, die es in der „Rumstadt“ Flensburg noch gibt. Im dazugehörigen Rum-Museum erfahren Sie viel Wissenswertes über den Rum und seine große Tradition in Flensburg. Wenn Sie etwas mehr Zeit haben, können Sie in der Roten Straße das Rad stehen lassen und sich auf eine spannende Erkundungstour zu Fuß machen. Hier können Sie zum Beispiel noch eine Fischmanufaktur, ein Geschäft für Marzipan, Kunsthandwerker und mit Fahrrad Christiansen sogar ein Fahrradgeschäft finden. Am Ende der Straße biegen Sie links in die Friesische Straße ab und radeln bergauf. Nach ungefähr 400 Metern biegen Sie unmittelbar nach dem rechterhand liegenden kleinen Park mit Spielplatz (Voigtplatz) rechts in die Stuhrsallee ab. Nach 20 Metern gleich wieder rechts in die Straße Südergraben und nach circa 200 Metern links in die Friedrichstraße. Immer geradeaus erreichen Sie nach weiteren 300 Metern den Museumsberg.

Museumsberg mit Naturwissenschaftlichen Museum
Auf einem Hügel oberhalb des Zentrums liegt auf immerhin 25 Metern Höhe der Museumsberg mit dem Naturwissenschaftlichen Museum von Flensburg. Das schöne und imposante Backsteingebäude umrunden Sie im Gegenuhrzeigersinn und können dann von der Aussichtsterrasse einen Blick auf die Innenstadt werfen. Circa 100 Meter in Richtung Westen vom Museum entfernt steht der Idstedtlöwe, der 1862 vom dänischen Künstler Herman Wilhelm Bissen erschaffen wurde und an den Sieg der Dänen über die Schleswig-Holsteiner in der Schlacht bei Idstedt erinnern soll. Auf demselben Weg wie Sie gekommen sind radeln Sie zurück. Auf der Friesischen Straße fahren Sie an der Roten Straße vorbei und erreichen 30 Meter weiter den links liegenden Südermarkt.

Südermarkt
Seit Jahrhunderten findet hier der Wochenmarkt von Flensburg statt. Der Marktplatz wird von stattlichen Bürger- und Geschäftshäusern und der evangelischen Nikolaikirche umrahmt. Mit dem Bau der Kirche wurde Ende des 14. Jahrhunderts begonnen. Somit ist sie die älteste Kirche von Flensburg. Auch einige der Häuser zählen zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Am Südermarkt beginnt mit der Straße Holm eine der längsten Einkaufsstraßen Schleswig Holsteins mit einem Mix aus vielen kleinen Läden und großen Geschäften der bekannten Ketten. Gleich am Anfang ist die Flensburg Galerie, die größte Passage der Stadt, in der man auch bei Regenwetter bummeln und einkaufen kann.

Holm – das Herz der Stadt
Zwischen Nikolaikirche zur Linken und Flensburg Galerie zur Rechten radeln Sie auf der Straße Holm in nördlicher Richtung weiter. Der Holm wird auch als das Herz der Stadt bezeichnet. Hier gibt es neben zahlreichen Bekleidungsgeschäfte auch einige Läden mit dänischem Design. Durch die nahe Grenze und die Jahrhunderte lange Zugehörigkeit zu Dänemark sind die Einflüsse aus dem nordischen Nachbarland deutlich zu spüren. Die Holmpassage ist ein weiteres Einkaufszentrum in Flensburgs Fußgängerzone. Hier befindet sich auch die Tourismusagentur Flensburger Förde. In der Fußgängerzone geht es geradeaus weiter. Nach der Überquerung der Rathausstraße setzt sich die Einkaufsmeile direkt in der Großen Straße fort. Auch hier prägen Geschäftshäuser mit schönen Fassaden aus unterschiedlichen Epochen das Stadtbild. Hier findet man vor allem kleinere, teils exklusive Läden und alteingesessene Restaurants.

Nordermarkt und Norderstraße
Vorbei am kleineren Nordermarkt mit dem Neptunsbrunnen erreichen Sie fast am Ende der Fußgängerzone (die jetzt Norderstraße heißt) die St. Marienkirche. Zusammen mit der Nikolaikirche gehört sie zu den zwei größten Kirchengebäuden der Stadt. Gegenüber der Kirche zweigt die Marienstraße ab. Hier lohnt sich ein kurzer Abstecher zum 40 Meter entfernten

Rumhaus Johannsen
Das traditionsreiche Rumhaus Johannsen ist das älteste noch bestehende Rumhaus in Flensburg. Es besteht schon seit 1878 und seit 1912 hat es seinen Sitz in der Marienburg in der gleichnamigen Straße. Rum hat eine lange Tradition in Flensburg. Schon Mitte des 18. Jahrhunderts, als Flensburg noch zu Dänemark gehörte, wurde Rum von den Jungferninseln aus der Karibik importiert. Die Inseln St. Croix, St. Thomas und St. John gehörten damals zur dänischen Kolonie Dänisch-Westindien. Als dann Ende des 19. Jahrhunderts ein Mengenzoll erhoben wurde, destillierte man auf Jamaika eigens für den Export nach Deutschland einen besonderen Rum. Mit 70-85% Alkohol war dieses Konzentrat nicht nur hochprozentig, sondern enthielt auch einen außergewöhnlich hohen Anteil an Geschmacksstoffen. An der Herstellung aus Zuckerrohrmelasse und dem Export als „German Flavoured Rum“ hat sich bis heute nicht viel verändert. In Flensburg wird das Konzentrat (Pure Rum) zuerst noch in Eichenfässern gelagert und dann nach alter Tradition Verschnitten, was aber keine Qualitätsminderung sondern für die Trinkbarmachung absolut notwendig ist. Nachdem der so veredelte Rum weitere Zeit gelagert wurde, kommt er unter der Qualitätsbezeichnung „Flensburger Rum-Verschnitt“ in den Handel. Er besticht durch seinen intensiven Geschmack und kann zum Trinken, Backen und Kochen verwendet werden. Alle Rumspezialitäten kann man im Ladengeschäft „Hökerei“ in der Marienstraße kaufen.

Zurück in der Fußgängerzone geht es an der St. Marien Kirche vorbei bis zur Querstraße (Toosbüystraße/Neue Straße), wo die Fußgängerzone endet. Sie radeln geradeaus in der Norderstraße weiter, die jetzt auch wieder von Autos befahren werden darf. Auch hier findet man viele schmucke Häuser mit schönen Fassaden. Es gibt einen interessanten Mix aus kleinen Geschäften, Handwerkern, Cafés, Eisdielen und Kneipen. Linkerhand fällt das große Gebäude der Dansk Centralbibliotek för Sydslesvig auf. Hier können sich die Mitglieder der dänischen Volksgruppe in Schleswig mit Büchern und anderen Medien auf Dänisch eindecken. Wer Dänisch lernen möchte, ist hier auch an der richtigen Adresse. Ungefähr 300 Meter weiter zweigt von der Norderstraße nach rechts die Norderfischerstraße ab.

Hängende Schuhe in der Norderstraße
Auf Höhe der Norderfischerstraße hängen zahlreiche an den Schnürsenkeln zusammengebunden Schuhe über hohen Leinen. Die Leinen sind in drei bis vier Metern Höhe zwischen zwei Häusern quer über die Norderstraße gespannt. Es handelt sich dabei um ein Phänomen, dass als „shoefitti“ bezeichnet wird. Das Wort setzt sich aus den englischen Wörtern „shoe“ und „graffiti“ zusammen. Alte, ausgediente Schuhe werden dabei über Äste, Leine oder Telefonleitungen geworfen. Über die Entstehung dieses Phänomens im Allgemeinen und speziell in Flensburg gibt es viele Geschichten. Hier in der Norderstraße kann man sich auf Spurensuche begeben.

Nordertor
Nach weiteren 200 Metern erreichen Sie das Nordertor. Das viel fotografierte Stadttor markiert heute den nördlichen Anfang der Straße. Es ist das Wahrzeichen der Stadt und war früher ein wichtiger Teil der Flensburger Stadtbefestigung.

Phänomenta
Direkt neben dem Nordertor ist die Phänomenta. In diesem interaktiven Museum sind die kleinen und großen Besucher eingeladen, die vielen Geräte selber zu betätigen. Dadurch sollen sie spielerisch interessante Phänomene und Naturgesetze aus dem Bereich der Physik am eigenen Leib erleben. Die Naturwissenschaften sollen Spaß machen, das ist die Botschaft dieses Museums.

Museumshafen und -werft
Vor dem Nordertor biegen Sie rechts ab, überqueren den Platz und anschließend die Straße und stehen nach wenigen Metern an der Flensburger Förde. Am Kai liegen oft schon historische Schiffe, denn hier beginnt der Museumshafen mit der dazugehörigen Museumswerft. Zu bestaunen gibt es historische Segler, die früher ihren Dienst in der Ostsee versahen. In der Werft werden die alten Handwerkstechniken am Leben gehalten und Schiffe repariert und nachgebaut, die vor allem im 18. und 19. Jahrhundert ein alltäglicher Anblick an den Küsten und auf See waren. Die Werft wird von einer privaten Initiative aus Enthusiasten und Schiffsbaubegeisterten geführt. Im hellen Gebäude gegenüber der Museumswerft ist das Schifffahrtsmuseum untergebracht.

Ausflugsdampfer Alexandra
Von der Museumswerft fahren Sie direkt an der Kaimauer weiter am Hafen entlang. Nach ungefähr 400 Metern können Sie den historischen Ausflugsdampfer Alexandra an ihrem Anlegeplatz bestaunen, wenn sie nicht gerade zu einer Tour auf der Förde unterwegs ist. Der Salondampfer lief 1908 vom Stapel und ist das maritime Wahrzeichen von Flensburg. Die Alexandra fuhr viel im Linienverkehr auf der Förde, wurde aber in ihrem langen Leben schon für vielfältige Fahrten und Aufgaben auf der Ostsee eingesetzt.

Der Ostseeküsten-Radweg verläuft auf dem Radweg vor dem Schifffahrtsmuseum, so dass Sie gleich zur Etappe in Richtung Glücksburg starten können.


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